Im Rahmen von drei Abend-Spaziergängen wollen die Gemeinden im Pastoralen Raum Hamburg City Interessierten die im pastoralen Raum ansässigen Orte Kirchlichen Lebens näher bringen. Und davon gibt es in Hamburg Mitte jede Menge.
Das genaue Programm mit den entsprechenden Treffpunkten und Zeiten finden Sie hier…
Los ging es mit dem ersten Spaziergang am vergangenen Donnerstag: der Rundgang führe von Altona nach St. Pauli. Evelyn Krepele, Gemeindereferentin in St. Joseph-Altona führte durch den Stadtteil. Die erste Station war an der St. Theresien Kirche und der Katholischen Schule Altona. Neben der Kirche gibt es hier das Malteserstift St. Theresien und gleich um die Ecke JOHANNA – eine ambulante Einrichtung des SkF Altona, die psychisch kranken, jungen Frauen mit und ohne Kinder Beratung und Betretung anbietet. Der Weg führt dann durch das grüne und ruhige Viertel, vorbei am Kindergarten St. Theresien bis zur Alimaus. In dieser Einrichtung engagieren sich mehr als 150 Ehrenamtliche, täglich werden hier mehrere Hundert Obdachlose und Bedürftige versorgt. Gabriele Scheel, die Gründerin des Hilfsvereins St. Ansgar hat Anfang der 90. Jahre zuerst am Hauptbahnhof Kuchen und Kaffee an Obdachlose verteilt, dann ging auf St. Pauli mit einem Zirkuswagen weiter. Seit 1999 ist die Alimaus in einem von allen Seiten begrünten Blockhaus eingerichtet. Zum Hilfsverein St. Ansgar gehören weitere Einrichtungen: die medizinische Beratung Nobis Bene, die Kleiderkammer Don Alfonso und Metanoite, Seelsorge und Gruppenarbeit für Obdachlose angeboten werden. Beeindruckend, wie aktiv und engagiert Kirche auf St. Pauli ist. Nebenbei erfahrt die Gruppe auch viel Geschichtliches über den Stadtteil – Evelyn Krepele, hat sich im Vorwege des Spaziergangs nicht nur mit kirchlichen Details auseinander gesetzt. So geht der Name Nobis Bene, wie auch der Straßenname Nobistor auf die Inschrift eines alten Grenzpfahls zurück, welcher Hamburg von Altona trennte: NOBIS BENE – NEMINI MALE: Uns Gutes – niemandem Schlechtes. Das ist auch das Motto der Alimaus.
Die Kindertagesstätte St. Joseph Altona und die Kirche sind die nächste Station. Von hier landen die Spaziergänge direkt auf dem Kiez: es geht durch die Große Freiheit, vorbei an den Olivia Jones, an der Karaoke Bar Thai Oase, der Großen Freiheit 36 und viele bekannten Clubs von St. Pauli bis zum Hans Albers Platz, wo seit den 70 Jahren in einer kleinen Wohnung die Teestube Sarah beheimatet ist. Hier treffen sich Ehrenamtliche, um den Prostituierten auf St. Paulis Straßen heiße Getränke und Süßigkeiten zu verteilen. Alles ökumenisch, auch der monatlicher Gottesdienst.
Die letzte Station ist am Haus Bethlehem, wo Missionarinnen der Nächstenliebe eine Suppenküche und ein Wohnheim für obdachlose Frauen führen. Am Ende sind alle 20 Teilnehmer tief beeindruckt von den vielen ehrenamtlichen Diensten, von dem Engagement mitten unter den Armen, Obdachlosen und einsamen Menschen.
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